– Projekt 1 –
Geschlechterdemokratie Durchführungsort: Annaberg-BuchholzDie in Annaberg-Buchholz geborene und mittlerweile in Leipzig lebende Künstlerin Shelly hat sich im Sommer 2023 in ihrer Heimat aufgehalten, ist mit Menschen vor Ort ins Gespräch gekommen und hat am Ende eine Wanderausstellung konzipiert, welche wir an verschiedenen Orten im Erzgebirgskreis zeigten. Shelly greift das Thema „Einsamkeit“ auf und hat mit Anwohner*innen darüber gesprochen, welchen Einfluss beispielsweise Verantwortung, Fürsorge, Altersarmut & Isolation auf sie haben und welchen Chancen und Risiken sie ausgesetzt sind, welche Träume & Wünsche sie für die Zukunft haben. Die Ausstellung ist online auf der Webseite zu sehen.
– Projekt 2 –
Deitsch on frei wollmer sei – Tradition & Heimat Durchführunsort: Aue-Bad SchlemaDieses Projekt befasste sich mit der Frage, warum extrem rechte Gruppen und Parteien vor allem im Erzgebirgskreis so starken Zuspruch erhalten und anscheinend ungestört mobilisieren können, weshalb sich Menschen von Parteien und politischen Vertreter*innen immer weniger gehört fühlen und (extrem) rechte Erzählungen attraktiv wirken. Welche Auswirkungen haben Krisen, Transformationen und Brüche in der Biographie daran?
Aus diesen Fragen suchen wir Antworten, inwiefern lokale Spezifika, veraltete kollektive Selbstverständnisse sowie historische Erfahrungen dazu beitragen, dass Menschen die Gefahren durch gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Verschwörungsnarrative und antidemokratische, extremistische Ideologien nicht erkennen bzw. sich nicht davon abgrenzen.
– Projekt 3 –
Fake News &Bei diesem Mikroprojekt adressieren wir konkret Jugendliche und junge Erwachsene. Die, die sich vermehrt und eingehend mit neuen Medien und Formaten beschäftigen. Besonders hier ist eine sensible Herangehensweise im Umgang mit Verschwörungsideologien wichtig.
Wir entwickeln, im Austausch mit Vertreter*innen von Bildungseinrichtungen und Lehrenden, aufklärende Methoden und kostenfreie Unterrichtsmaterialien, um in der Gruppe die Entstehung von Fake News in sozialen Medien erkennen und entlarven zu können. Das Ziel ist dabei, Schüler*innen als Vermittler*innen zu befähigen, sodass diese ihr Wissen an Freund*innen und Personen ihres Umfelds weitergeben. Das soll bewirken, dass Verschwörungsideologien bereits im jugendlichen Alter kaum bzw. keinen Einfluss auf junge Menschen erhalten und diese, vor allem in Bezug auf Meinungsfreiheit, online verbreitetes Wissen nicht einfach konsumieren, sondern kritisch hinterfragen.
– Projekt 4 –
Tradition &Menschliches Zusammenleben und Denkweisen haben sich im Laufe der Zeit durch gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen verändert. Diese Entwicklungen prägen die Kultur vor Ort und werden an zukünftige Generationen weitergegeben. Tradition und moderne Einflüsse können dabei zu Konflikten führen. Der Erzgebirgskreis ist bekannt für seine Handwerkskunst und Bergbaugeschichte und wurde 2019 zum UNESCO-Welterbe ernannt.
In diesem Projekt untersuchen wir die Entwicklung der typischen Holzfiguren und Holzkunst aus der Region. Wir erforschen, welche Geschichten diese Figuren erzählen und welche Geschichten über sie erzählt werden. Außerdem hinterfragen wir kritisch die Stereotype, die sich im Handwerk etabliert haben. Mit diesem Wissen wollen wir gemeinsam mit den Menschen vor Ort eine neue Holzkunstfigur entwerfen und künstlerisch präsentieren.
Projekt 5 –
Antisemitismus &Verschwörungserzählungen stellen komplexe gesellschaftliche Themen als Teil einer „jüdischen Weltverschwörung“ dar und bieten antisemitische, antidemokratische und menschenverachtende Antworten an, die sich gegen Minderheiten, oder demokratische Grundwerte stellen. Die Geschichte hat gezeigt, dass solches Denken und Handeln wie im nationalsozialistischen Deutschland zu Diktatur, Verfolgung und Mord an Millionen von Menschen führen kann. Mindestens 6 Millionen Jüd*innen wurden zwischen 1933 und 1945 von den Nationalsozialist*innen deportiert und ermordet. Seitdem ist jüdisches Leben in Deutschland kaum bis sehr wenig präsent, Zeitzeug*innen sterben aufgrund ihres hohen Alters, es kommt zunehmend zur Holocaustleugnung oder -relativierung. Historisches Wissen verblasst oder wird gezielt relativiert.
Die konsequente Aufarbeitung dieser Zeit darf nicht aufhören, junge und heranwachsende Menschen müssen gemahnt werden. Wir dürfen nicht vergessen und nicht wegschauen.
Jüdisches Leben ist, nicht nur im Erzgebirgskreis, sondern in Deutschland und Europa, wenig bis kaum sichtbar. Um Geschichten und Biographien zum jüdischen Leben im Erzgebirgskreis wieder sichtbar zu machen, werden wir mit einer Projektgruppe Recherchereisen in Bibliotheken, Museen und Archive unternehmen und die Ergebnisse in eine interaktive Karte einpflegen und so online für alle zugänglich machen.
Begleitet wird das Projekt von einem Podcast, der in deutscher, englischer und tschechischer Sprache.
Am 30. November feiern wir den Projektabschluss mit Menschen aus Thalheim und Vertreter*innen aus Politik, Veranstaltung, Kunst und Kultur. Alle Projektergebnisse werden für die unterschiedlichen Zielgruppen präsentiert und schaffen einen Raum für Begegnungen und Austausch.
Mail:
erzaehlungen@resonanzraum-erzgebirge.de
Mobil:
0151 10 78 03 91
Carolin Juler (Co-Projektleitung):
carolin@resonanzraum-erzgebirge.de
2. Co-Projektleitung aktuell unbesetzt
Friedrichstraße 25 A
09380 Thalheim/Erzgeb.
Telefon: 03721-3699803
E-Mail: vorstand@resonanzraum-erzgebirge.de