– Projekt 1 –
(Anti-)Feminismus &In diesem Teilprojekt nehmen wir darauf Bezug, ergründen geschlechterdemokratische Facetten im Themenbereich, untersuchen das extrem rechte Narrativ des "Bevölkerungsaustausches". Vorurteile und teils menschenverachtende Denkweisen sollen aufgedeckt und ihnen tolerante, demokratische und feministische Denkweisen und Handlungsmöglichkeiten entgegengestellt werden.
Die gebürtige Annabergerin und mittlerweile in Leipzig lebende Künstlerin Michelle Seifert wird sich in den Sommermonaten in Annaberg-Buchholz aufhalten, mit Menschen vor Ort ins Gespräch kommen und am Ende eine Wanderausstellung konzipieren, welche wir an verschiedenen Orten im Erzgebirgskreis zeigen werden. Michelle greift das Thema „Einsamkeit“ auf und spricht mit Anwohnerinnen, welchen Einfluss beispielsweise Verantwortung, Fürsorge, Altersarmut & Isolation auf sie haben und welchen Chancen und Risiken sie ausgesetzt sind, welche Träume & Wünsche sie für die Zukunft haben.
– Projekt 2 –
Deitsch on freiDieses Projekt befasst sich mit der Frage, warum extrem rechte Gruppen und Parteien wie bspw. die FREIEN SACHSEN vor allem im Erzgebirgskreis so starken Zuspruch erhalten und ungestört mobilisieren können, weshalb sich Menschen von Parteien und politischen Vertreter*innen immer weniger gehört werden und (extrem) rechte Erzählungen attraktiv wirken.
Für die wissenschaftliche Begleitung einer Sozialraumanalyse, die das Kernstück dieses Projektes darstellt, erhalten wir beratende Unterstützung durch den Lehrstuhl Soziologie an der Technischen Universität Chemnitz. Gegenstand soll sein, zu untersuchen inwiefern lokale Spezifika, veraltete kollektive Selbstverständnisse sowie historische Erfahrungen dazu beitragen, dass Menschen die Gefahren durch gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Verschwörungsnarrative und antidemokratische, extremistische Ideologien nicht erkennen bzw. sich nicht davon abgrenzen.
– Projekt 3 –
Fake News &Bei diesem Mikroprojekt adressieren wir konkret die zukünftige Generation: Jugendliche und junge Erwachsene. Die, die sich vermehrt und eingehend mit neuen Medien und Formaten beschäftigen. Besonders hier ist eine sensible Herangehensweise im Umgang mit Verschwörungen wichtig. Wir begeben uns mit zielgruppengerechten, innovativen und attraktiven Angeboten an die Oberschulen in Thalheim, Stollberg, Neukirchen und Oelsnitz. Wir tauchen in ihre Sozialisationsknotenpunkt ein, agieren mit ihnen in ihrem direkten sozialen und kulturellen Umfeld und halten sie an, gemeinsam aufklärende Maßnahmen zum Erkennen von Fake News in sozialen Medien zu entwickeln. Hier entsteht zum Ende ein Maßnahmenkatalog mit dem Ziel, Schüler*innen als Vermittler*innen zu befähigen, sodass diese ihr Wissen an andere Klassenstufen weitergeben. Das kann bewirken, dass bereits im jugendlichen Alter Verschwörungsideologien kaum bzw. keinen Zugang erhalten und auch dort neue und attraktive Formate eine junge Zielgruppe erreichen.
– Projekt 4 –
Handwerks- &Menschliches Zusammenleben und Denkweisen sowie konkrete Handlungsmechanismen entstanden im Lauf der Zeit, durch Entwicklungen der Gesellschaft & Wirtschaft, der örtlichen Kultur, durch Generationen von Konflikten. Der Erzgebirgskreis ist besonders für seine Handwerkskunst und die Geschichte des Bergbaus weltweit bekannt und nicht ohne Grund erhielt die Region 2019 den Titel UNESCO-Welterbe.
In diesem Projekt untersuchen wir die Entwicklung der typischen Holzfiguren, welche Geschichten sie erzählen (wollen), welche über sie erzählt werden und auch möchten wir wissen, welche Stereotype sich wie im Handwerk etablieren konnten. Aus diesem gewonnenen Wissen werden wir mit örtlichen Handwerker*innen eine neue Holzkunstfigur mit ihrer eigenen Geschichte erstellen.
Projekt 5 –
Antisemitismus &Verschwörungserzählungen stellen komplexe gesellschaftliche Themen als Teil einer „jüdischen Weltverschwörung“ dar und bieten antisemitische, antidemokratische und menschenverachtende Antworten und Lösungsvorschläge an, welche sich gegen Minderheiten oder demokratische Grundwerte stellen. Die Geschichte hat gezeigt, dass solches Denken und Handeln zu Dingen wie der NS-Diktatur, Verfolgung und Mord an Millionen von Menschen führen kann. Mindestens 6 Millionen Jüd*innen wurden zwischen 1933 und 1945 von den Nationalsozialist*innen deportiert und ermordet. Seitdem ist jüdisches Leben in Deutschland kaum bis sehr wenig präsent, Zeitzeug*innen sterben aufgrund ihres hohen Alters, es kommt zunehmend zur Holocausleugnung oder -relativierung.
Die konsequente Aufarbeitung dieser Zeit darf nicht aufhören, junge und heranwachsende Menschen müssen gemahnt werden. Wir dürfen nicht vergessen und nicht wegschauen. Jüdisches Leben ist, nicht nur im Erzgebirgskreis, sondern in Deutschland und Europa, wenig bis kaum sichtbar. Um Geschichten und Biographien zum jüdischen Leben im Erzgebirgskreis wieder sichtbar zu machen, werden wir mit einer Projektgruppe Recherchereisen in Bibliotheken und Archive unternehmen und mit den Ergebnissen einen hör- und sichtbaren Rundgang durch das Erzgebirge erstellen.
Begleitet wird das Projekt von einem Podcast, welcher in deutscher, englischer und tschechischer Sprache veröffentlicht wird. Damit schaffen wir eine höhere Erreichbarkeit und überregionale Strahlkraft, für die Maßnahmen und Ergebnisse des Projektes.
Im letzten Quartal 2024 eröffnen wir ein großes Gesprächsangebot mit unseren Kooperationspartner*innen beim Markt der demokratischen Möglichkeiten. Mit Beantwortung unserer und gesellschaftlicher Fragen, in Kooperation mit Kunst und Wissenschaft möchten wir eine Zukunftsvision für das Erzgebirge festhalten. In dieser ist die demokratische Zivilgesellschaft über die Gefahren von Verschwörungsdenken, -narrativen und -ideologien aufgeklärt. Demokratie und ihre Werte werden als der Kern einer solidarischen Gesellschaft verstanden. Die Menschen des Erzgebirges sollen sich be- sowie gestärkt fühlen.
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Carolin Juler (Co-Projektleitung):
carolin@resonanzraum-erzgebirge.de
Joseph Walthelm (Co-Projektleitung):
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